Musik zum 1. Advent am 30.November

Adventskonzert
Bildrechte Helene Lerch

Erwartung –
Mysteriensonaten von Ignatz Franz Biber

Musik und Texte zum 1. Advent

Marie Fuxová (Violine) und Helene Lerch (Orgel & Cembalo)

am Samstag, 30. November um 18 Uhr in der Friedenskirche

Eintritt frei (Spenden erbeten)

Advent – das bedeutet Warten, Lauschen auf verheißungsvolle Verkündigung, hoffnungsvolles Bereitmachen. In diese Adventsstimmung nehmen uns die ersten Sonaten aus dem Mysteriensonaten-Zyklus des Heinrich Ignaz Franz Biber (1644–1704) mit hinein, eines böhmischen Komponisten, der um 1700 in Salzburg seine berühmten Sonaten entlang den Stationen des Rosenkranzes schrieb. Es sind musikalische Kostbarkeiten, die wichtige Ereignisse im Leben der Maria und ihres Sohnes Jesus Christus thematisieren. Und bei aller Virtuosität ist es eine ausdrucksstarke und beredte Musik, die mit einer bildhaften musikalischen Sprache ganz unmittelbar anrührt. So erleben wir etwa in der „Verkündigungssonate“ ganz hautnah das Flügelschwingen des Engels, der zu Maria spricht, oder in der zweiten Sonate die freudige Stimmung der Maria, als sie sich zu Elisabeth aufmacht, um von ihrer Schwangerschaft zu berichten.

Zudem warten diese Werke für Violine und Basso continuo mit einer spieltechnischen Besonderheit auf: In jeder der Sonaten wird eine andere, von der normalen Quintstimmung abweichende Stimmung der Violinsaiten verlangt – eine echte Herausforderung an Gehör und Griffgedächtnis des Spielers. Diese „Skordatur“ genannte Instrumentaltechnik bringt einen ganz besonderen, tatsächlich zuweilen geheimnisvoll wirkenden Klang hervor und ermöglicht dem Spieler mehrstimmiges Spiel über die Saiten hinweg sowie besonders virtuose Passagen. Mit visionärer Strahlkraft öffnet sich hier der barocke Geigenhimmel.

Helene Lerch und Marie Fuxová
Bildrechte Helene Lerch

Die Prager Geigerin Marie Fuxová und unsere Organistin Helene Lerch haben den Zyklus der Mysteriensonaten 2024 projektweise an verschiedenen Orten in Tschechien und Deutschland aufgeführt. Ihre Arbeit wird vom Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds gefördert.

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